Wir hatten ein Problem.

So langsam setzte sich in Jørre die Gewissheit fest (angestachelt durch die ständigen Sticheleien und Bemerkungen des verschonten Gefangenen), dass die Bewohner dieser Insel gar keine Piraten seien. Der Gefangene behauptete, dass der Befehlshaber dieser Siedlung unter der Insel ein Guru oder Aussteiger oder sowas ist und der Angriff auf das Drachenboot der Wickinger nur ein Akt der Hilfeleistung für die unterdrückte Landbevölkerung der nahen Küste gewesen sei, da die Norwegier dort nicht nur friedlich gehandelt hätten.

Das stürzte uns (na gut, Jørre & Grmpf) in einen tiefen Konflikt. Einerseits hatten wir einen der Inselbewohner mittlerweile umgebracht. Andererseits könnte sich hier die Gelegenheit für interessante Verhandlungen (*gähn*) und diplomatische Kontakte ergeben. Sollten wir uns bei den Tauchbootfahrern entschuldigen und um Verzeihung winseln? Oder einfach die Margarethe rufen, abreisen und so tun, als sei nichts passiert?

Liebes Tagebuch, Du kannst Dir sicher denken, dass das eine Weile gedauert hat. Flächenmäßig hatten wir bislang vermutlich ungefähr die Hälfte der unterirdischen Hallen der Insel gesehen (wenn man mal von der bekannten Fläche der Insel ausgeht und annimmt, dass die gesamte Insel unterkellert ist). Da gab es also noch reichlich Platz für Schätze, Abenteuer und vor allem EP. Wenn wir da aber weiter vorstoßen würden, dann, so Jørre nur in freundschaftlicher Mission und im grauen Büßergewand. Also keine Plündereien, keine glorreichen Siege gegen Gegner und vor allem: fürchterlich viel Reden.

Der König meinte absehen zu können, dass ihm das eigentlich zu lange dauern würde. Er wollte viel lieber direkt nach Nipponesien weiterfahren und die ganze Sache so schnell wie möglich vergessen.

Wir einigten uns schließlich nach ca. einer einstündigen Diskussion. Vor allem in der Hoffnung, dass hier aus diesem ganzen Debakel noch irgendwas zu holen gewesen wäre, ließen wir den Gefangenen frei und machten uns auf den Weg zurück, um unsere Untaten zu beichten.